Slow Beauty: So baust du mehr Achtsamkeit in deine Beauty-Routine ein
Meditation ist eine jahrtausendealte Methode, die uns hilft, ausgeglichener, fokussierter und zufriedener zu werden und den Weg zu uns selbst zu finden. Schon fünf Minuten täglich wirken sich positiv auf Wohlbefinden, Energielevel und Kreativität aus. Denn es muss nicht immer das stundenlange Verharren im Lotus-Sitz sein und auch nicht die liegende Variante, bei der die meisten von Müdigkeit übermannt werden. Stattdessen gibt es eine Menge anderer Tätigkeiten, die meditative Zustände auslösen und die sich wunderbar in den Alltag integrieren lassen.
Auch diese helfen dir, den Fokus nach innen zu richten und von der Außenwelt Abstand zu nehmen. Denn bei der Meditation geht es nicht darum „nichts“ zu denken, sondern Achtsamkeit zu üben und sich ganz bewusst auf den Moment und die ausgeführte Handlung zu konzentrieren.
Slow Beauty als Art der Meditation
Eine dieser Handlungen, die sich wunderbar eignen, um sich mit sich selbst zu verbinden und die Aufmerksamkeit auf den eigenen Körper zu lenken, ist deine tägliche Pflege. Versuche daher, dir täglich ein paar Minuten bewusst Zeit zu nehmen. Ein Post-It an deinem Badezimmerspiegel oder eine digitale Erinnerung in deinem Handy können dir helfen, die Routine anzueignen.
Grundsätzlich kannst du bei allen beliebigen Körperpflegetätigkeiten Achtsamkeit üben. Frage dich zum Beispiel beim Duschen in Gedanken: Wie fühlen sich die Wassertropfen auf meiner Haut an? Oder beim Haare bürsten: Wie fühlen sich die Noppen auf meiner Kopfhaut an? Nimm einfach nur wahr, was ist.
Die Berührungen und der sanfte Druck tragen dazu bei, deinen eigenen Körper wahrzunehmen und ganz bewusst zu spüren, wie es ihm geht. Wo fühle ich mich besonders angespannt oder entspannt? Gibt es Stellen, die weh tun? Wie fühlt sich die Berührung gerade an? Versuche, dir diese Fragen zu stellen, ohne an der Situation etwas ändern zu wollen. Alles darf sein, kommen und gehen.
Die Gesichtsreinigung: Achtsames Schönheitsritual für Körper und Seele
Eines meiner liebsten Beauty-Rituale, um Achtsamkeit zu üben, ist für mich die tägliche Gesichtsreinigung geworden. Wie meine Routine aussieht, möchte ich dir hier beschreiben in der Hoffnung, dich ebenfalls dazu zu inspirieren.
- Vorbereitung
Wichtig ist, dass du während dem Ritual nicht gestört wirst. Erlaube dir daher, alle digitalen Geräte und sonstige mögliche Störfaktoren für einen Moment auszuschalten. So kannst du dich auf das Hier-und-Jetzt konzentrieren. Schaffe dir eine gemütliche Atmosphäre, sorge für eine angenehme Raumtemperatur und stelle die Produkte bereit, die du für deine Routine verwenden möchtest.
- Ankommen
Beginne damit, deine Atmung wahrzunehmen. Stelle dich dafür aufrecht hin und zieh dein Becken beim Einatmen nach oben. Konzentriere dich beim Ausatmen auf das Gefühl deiner Fußsohlen auf dem Boden. Schließe nun deine Augen und lege die Hände auf deinen Bauch. Spüre bewusst, wie sich deine Bauchdecke beim Einatmen anhebt und beim Ausatmen wieder senkt. Wiederhole diese Übung für einige Atemzüge bevor du deine Augen wieder öffnest.
- Reinigung
Gib nun eine kleine Menge des Deep Cleansing Oils in eine Handfläche. Verteile das Öl mit der anderen Hand in kreisenden, feinen Bewegungen. Konzentriere dich dabei ganz bewusst darauf, was du gerade tust. Wie fühlt sich die Bewegung auf der Haut an? Wie sind der Duft und die Temperatur des Öls?
Führe nun beide Hände zu deiner Stirn und massiere das Öl mit kreisenden, regelmäßigen Bewegungen ein und verteile es so weiter über dein Gesicht, Hals und Dekolletee.
Wie fühlen sich die Berührungen deiner Hände in deinem Gesicht an? Sind deine Hände kalt oder warm? Wie fühlt sich deine Haut an? Vergiss nicht: Es geht nur darum, wahrzunehmen und nicht zu bewerten.
Nimm nun ein Face Wipe, drehe den Wasserhahn leicht auf und lasse warmes Wasser über das Gesichtstuch und deine Hände fließen. Nimm das Fließen des Wassers bewusst mit deinen Augen, Ohren und Händen wahr. Drehe nun den Hahn zu und wringe das Gesichtstuch vorsichtig aus. Lege das warme Tuch auf dein Gesicht, atme tief ein und aus und fühle einfach nur die Wärme auf deiner Haut.
Nimm nun das Deep Cleansing Öl mit dem Tuch in sanften streichenden Bewegungen wieder ab. Versuche, jeden Kontakt des Tuches mit deiner Haut bewusst zu spüren.
- Feuchtigkeit
Nimm als nächstes den Floral Toner und halte ihn mit etwas Abstand vor dein Gesicht. Besprühe nun in feinen Impulsen Gesicht, Hals und Dekolletee. Wie fühlt es sich an, wenn die Tropfen mit deiner Hautoberfläche in Berührung kommen? Wie ein leichter Sommerregen? Ein sanfter Sprühnebel? Versuche auch hier, nicht zu bewerten, sondern einfach nur zu spüren.
- Pflege
Träufle abschliessend einige Tropfen des Beauty Oils, Argan Oils oder des Balancing Oils in deine Handfläche. Wie fallen die Tropfen auf deine Hand? Verteile das Öl wieder mit der anderen Hand mit kreisenden Bewegungen in einer deiner Handflächen und anschließend auf deinem Gesicht. Übe sanften Druck aus, um das Öl in deine Haut zu massieren und bewusst zu spüren, wie sich deine Gesichtshaut und deine Fingerkuppen anfühlen.
- Dankbarkeit
Höre zum Abschluss noch einmal in dich hinein. Spürst du etwas? Freude? Dankbarkeit? Ruhe? Wie fühlt sich deine Haut an? Frisch? Erholt? Warte noch einen Moment, bevor du dein Handy wieder einschaltest, bedanke dich bei dir selber, dass du dir Zeit genommen hast und schenke dir ein Lächeln.
Achtsamkeit ist Übungssache
Nun, das war doch gar nicht so schwer und hat tatsächlich nur ein paar Minuten gedauert. Keine Sorge, die ersten Male fühlt es sich vielleicht noch ein wenig befremdlich an, doch mit der Zeit wird es dir immer leichter fallen, die Gedanken nicht abschweifen zu lassen. Wir wünschen dir viel Freude bei deiner neuen Erfahrung.
Autorin:
Leila Mostafa - Naturkosmetikerin bei Pretty & Pure